April 2012:
es ist mal wieder zeit etwas geld einzubringen...also bewerben wir uns kurzerhand gegenüber bei T. Alleys`s... oder so ähnlich ;-).
unsere mitbewohner arbeiten dort schon seit 5 monaten und sagen immer es sei gutes geld was man bekommt. wir sollen an der pforte einfach nach monthy fragen und erzählen, dass wir die beiden chilenen kennen.
unsere mitbewohner arbeiten dort schon seit 5 monaten und sagen immer es sei gutes geld was man bekommt. wir sollen an der pforte einfach nach monthy fragen und erzählen, dass wir die beiden chilenen kennen.
gesagt getan..und von monthy bekommen wir auch sogleich formulare die wir bis zum nächsten tag ausfüllen sollen.
zu hause freut sich ingrid einen ast ab...sie ist felsenfest davon überzeugt das wir nun angestellt sind. morgen würde nur noch ein test folgen und dann feddich. EIN TEST???
ach du scheisse. die formulare sind ja schon so schwierig auszufüllen!
am nächsten morgen werden wir reingebeten und müssen tatsächlich einen einstellungstest machen.... am computer... nur das testverfahren sei kaputt, drum bitte einfach nur auf nem zettel ankreuzen was wir so gesehen haben. ha ha... guter test!
Nun noch ein foto und wir sind eingestellt!! so einfach...!
Wir haben die nachtschicht.... immer von 6 pm bis 2.30 am.
bevor wir beginnen können werden wir erstmal einem FULL TRAINING unterzogen... das bekommt hier jeder neuer mitarbeiter!!! Bei soner großen Firma versteht sich das ja eigentlich auch von selbst.
eine frau stellt sich als unsere greenhead vor und rattert einen zettel mit sicherheitsvorschriften runter, den wir danach brav ankreuzen und unterschreiben müssen.
keinen schmuck, immer schön NACH dem umziehen einstempeln und VOR dem umziehen am schluss ausstempeln, immer nur auf der gelben linie draussen gehen, keine musik hören, ausser man leiht sich kopfhörer für 95 $ im monat, ....
danach bekommen wir schicke neue weisse klamotten, in denen wir ihr zu unserem neuen arbeitsplatz folgen. erstmal müssen wir durch eine waschschleuse... die gummistiefel putzen, schürzen und handschuhe überziehen und desinfizieren.
dann ab in die halle.
habe ich eigentlich schon erwähnt was wir überhaupt arbeiten werden??? nee???
wir werden muschelsortierer!!!!!!!! wir arbeiten in einer MUSCHELFABRIK!!! und nicht in irgendeiner... in der größten und bekanntesten die es hier so gibt!
bis wir als vegetarier uns überwunden hatten uns hier zu bewerben , war aber auch eine weile vergangen.
in der halle befinden sich drei bereiche... ein langes band, an dem die muscheln geöffnet werden, das mündet dann in einen kleinen bereich...einem eisband...an dem wird herausgefallenes muschelfleisch in muschelhälften gelegt und nicht optimale werden aussortiert. dann schlängeln sich die muschelhälften über eine spirale in einem eishaus nach oben, werden dort nochmals kurz aussortiert und fallen dann portionsweise in tüten. dann werden sie nochmal gewogen und in kartons verpackt. ab auf die palette und dann feddich zum verschicken!
Wir arbeiten am Eisband....bei minus 40 grad zu unseren füßen. na bravo.
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| das band der öffner |
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| unser band... das blaue ist das gradingband und das im hintergrund das eisband |
zumindest treffen wir unseren mitbewohner paolo hier wieder... dann sind wir nicht so allein
das full training sah dann wie folgt aus:
unser bluehead (das ist von unserem bereich der der eigentlich das sagen hat) überreicht uns caroline (die hat er zur chefin des eisbandes gemacht... also nun unsere direkte anprechpartnerin).
caroline erklärt uns in einem kaudawelsch von maorischem -kiwi-englisch in zwei sätzen was wir alles zu beachten haben und dann gehts los. in unserer gmmustiefel-overall-kluft zwengen wir uns hinter das eisband und beginnen muschelfleisch in richtiger richtung und richtiger große in muschelhälften zu legen. selten eine so schwierige arbeit erledigt... das kann ja auf die dauer noch richtg spannend werden. nicht nur uns schon nach 30 minuten die füße einfrieren (trotz mehrerer paar socken), sondern auch das eishaus im rücken und das kalte gebläse über uns, welches eigentlich die aufgabe hat das muschelfleisch zu kühlen und nicht uns. aber wir stehen natürlich auch einfach blöd im weg rum.
alle 2 stunden ca haben wir pause. das läuft dann so ab:
erst gehen die muschelöffner... ca 10 minuten später wir und danach die packer.
ab dem moment wenn wir gehen dürfen, fängt die zeit an zu laufen... also ist beeilung angesagt. wir haben 20 minuten um in die schleuse zu rennen uns abzuspitzen mit einem schlauch, dann den ärmeln, den handschuhen und der schürze zu entledigen..weiter rennen über das ganze gelände der gelben linie entlang (man könnte sonst vom gabelstapler überfahren werden)...schnell pipi machen gehen... an der wäscherei neue ärmel besorgen... nen tee/kaffee machen und draussen dann 4-6 minuten sitzen... das heisse getränk nur zu hälfte runterkippen, denn es wird zeit zurückzulaufen... natürlich über die gelbe linie. beim rennen dann schonmal die ärmel, handschuhe und mütze anziehen (was eigentlich nicht ganz erlaubt ist) ....schnell die gummistiefel putzen, schürze anlegen, desinfizieren und beim reinrennen sehen, dass man schon wieder 3 minuten zu spät ist. böse blicke ernten und dann muschelfleisch einsortieren.
immerhin sind nun die zehen wieder auf minus 10 grad angewärmt.
Halb 3... endlich... wir haben feierabend.... DENKSTE!
erstmal haben wir eh länger als die öffner... und dann müssen wir uns eimer mit chemiewasser besorgen und beginnen alle Kisten zu reinigen.... das nimmt dann nochmal ca 45 minuten in anspruch... NACH der arbeitszeit. es ist nicht so, dass da nicht bezahlt wird... aber gefragt worden sind wa auch nicht.
Dann wird uns noch ein putzjob angeboten... und da paolo uns dringend rät den anzunehmen.."gutes geld"..machen wir den auch noch. also nochmal 30-40 minuten länger geräte putzen. Um ca 4 watscheln wir müde nach hause. doch wir sind noch so aufgedreht, dass wir einfach nicht schlafen können.... also machen wir uns noch essen und gehen noch ein wenig ins internet surfen.
da unsere nacht meist erst so gegen 5 uhr beendet ist schlafen wir meist so bis zwei... das hat aber zur folge, dass nur noch 3,5 std übrig sind, bis wir wieder arbeiten müssen. auf die dauer ist es echt hart nur so kurz das tageslicht zu sehen und keinerlei freizeit mehr zu haben. umso mehr freuen wir uns auf die wochenenden... doch wir müssen drauf achten unseren schlafrhytmus beizubehalten... sonst kriegen wir das nie gebacken.
der aufstieg in unserem bereich folgte schnell. da es kaum einer sonst mehr als 2 tage aushält, waren wir schnell die am längsten dort arbeitenden. das brachte vorteile und nachteile. wir bekamen beide zusatzjobs, wodurch wir wesentlich mehr zu arbeiten hatten, aber man mal etwas in bewegung kam und die zeit schneller umging. schon nach 3 tagen war ich die ersatzchefin der ersatzchefin ;-) ich hatte neuzugänge zu unterweisen.. also sie mit einem FULL TRAINING zu beglücken und ca 10 zuatzjobs, incl in der pause den putzjob. ab nun hatte ich ne halbe std später pause als die anderen und musste meine 4 minuten pause immer allein verbringen. aber den beschissenen arbeitsplatz in der ecke war ich los... da wo es am kältesten war. ein echter fortschritt, denn ich hatte teilweise den ganzen tag noch schmerzen von den eingefrorenen zehen in der nacht. ein neuzugang.. eine kleine asiatin .. hatte an ihrem ersten arbeitstag nichtmals socken in ihren gummistiefeln an, weil sie vorher mit ballerinas gekommen war. nach 4 stunden wagte sie mal was zu sagen und wir besorgten ihr socken und stopften die stiefel mit plastikärmeln aus.
im übrigen geben sich hier alle asiaten andere namen, weil man die richtigen namen sich nicht merken kann. die heissen dann summer, ines, jessica, alex,.... lustig lustig. wenn man die anfangs damit anspricht fühlen die sich nie angesprochen und reagieren nicht!
die asiaten waren im ausserdem viel cleverer als wir... von vorne herein. die ließen sich direkt nen dummen angehen, arbeitet so langsam es ging, stellen sich dumm und jammerten. das wirkte immer schnell und sie wurden in einen anderen bereich versetzt. falls das nicht passierte hörten die einfach während der arbeitszeit noch auf zu arbeiten und gingen ohne ein wort zu sagen.
Nach einer woche hatten wir den oberboss im haus, der alle genaustens beobachtete. mein hauptplatz war mittlerweile an dem schnelleren band zum ausgraden. hier muss man sehr schnell und konzentriert arbeiten. einen tag später wurde im hause t. alley`s alles umgeschmissen. die arbeitzeiten wurden auf eine 6 tage woche mit 9,5 std die nacht geändert (+putzen + und zu meinen aufgaben bekam ich noch ein paar dazu. Nun musste ich offiziell mitarbeiter unterweisen, wenn die vorarbeiterein nicht anwesend war... was häufig der fall war.
Nun wurde es lustig, denn ich hatte mich 2 tage zuvor derbe mit einem alt eingesessen mitarbeiter ( seit 18 monaten hier) in die haare gekriegt. der war wohl vorher krank gewesen und wollte mir mal so richtig zeigen wer hier der boss ist. zudem noch so richtig aggressiv, wenn ihm irgendwas irgendwo nicht passte.
Pech gehabt... nun war er mir unterstellt und musste meine anweisungen befolgen. und nicht nur das.. alle am band mussten nun halbstündlich rotieren und er durfte nicht mehr an seinem angestammten-relativ warmen- platz stehen bleiben. ich war die einzige die immer den selben platz behielt. das nervte klein berry (white) *g* wirklich sehr und er drohte an verschiedener stelle fast zu platzen. Tjaaaa... so kanns gehen!
Nach 4 Wochen quasi nur noch arbeiten hatten wir gestrichen die nase voll.
Wir bewarben uns in verschiedenen packhäusern und kündigten 2 tage bevor wir gingen. das ist hier so üblich...eine mündliche mitteilung 2 tage vorher reicht.
man waren wir froh das wir das geschafft hatten.
Trotzdem hatten wir zwischenzeitlich spaß mit unseren mitarbeitern :-)
unser bluehead (das ist von unserem bereich der der eigentlich das sagen hat) überreicht uns caroline (die hat er zur chefin des eisbandes gemacht... also nun unsere direkte anprechpartnerin).
caroline erklärt uns in einem kaudawelsch von maorischem -kiwi-englisch in zwei sätzen was wir alles zu beachten haben und dann gehts los. in unserer gmmustiefel-overall-kluft zwengen wir uns hinter das eisband und beginnen muschelfleisch in richtiger richtung und richtiger große in muschelhälften zu legen. selten eine so schwierige arbeit erledigt... das kann ja auf die dauer noch richtg spannend werden. nicht nur uns schon nach 30 minuten die füße einfrieren (trotz mehrerer paar socken), sondern auch das eishaus im rücken und das kalte gebläse über uns, welches eigentlich die aufgabe hat das muschelfleisch zu kühlen und nicht uns. aber wir stehen natürlich auch einfach blöd im weg rum.
alle 2 stunden ca haben wir pause. das läuft dann so ab:
erst gehen die muschelöffner... ca 10 minuten später wir und danach die packer.
ab dem moment wenn wir gehen dürfen, fängt die zeit an zu laufen... also ist beeilung angesagt. wir haben 20 minuten um in die schleuse zu rennen uns abzuspitzen mit einem schlauch, dann den ärmeln, den handschuhen und der schürze zu entledigen..weiter rennen über das ganze gelände der gelben linie entlang (man könnte sonst vom gabelstapler überfahren werden)...schnell pipi machen gehen... an der wäscherei neue ärmel besorgen... nen tee/kaffee machen und draussen dann 4-6 minuten sitzen... das heisse getränk nur zu hälfte runterkippen, denn es wird zeit zurückzulaufen... natürlich über die gelbe linie. beim rennen dann schonmal die ärmel, handschuhe und mütze anziehen (was eigentlich nicht ganz erlaubt ist) ....schnell die gummistiefel putzen, schürze anlegen, desinfizieren und beim reinrennen sehen, dass man schon wieder 3 minuten zu spät ist. böse blicke ernten und dann muschelfleisch einsortieren.
immerhin sind nun die zehen wieder auf minus 10 grad angewärmt.
Halb 3... endlich... wir haben feierabend.... DENKSTE!
erstmal haben wir eh länger als die öffner... und dann müssen wir uns eimer mit chemiewasser besorgen und beginnen alle Kisten zu reinigen.... das nimmt dann nochmal ca 45 minuten in anspruch... NACH der arbeitszeit. es ist nicht so, dass da nicht bezahlt wird... aber gefragt worden sind wa auch nicht.
Dann wird uns noch ein putzjob angeboten... und da paolo uns dringend rät den anzunehmen.."gutes geld"..machen wir den auch noch. also nochmal 30-40 minuten länger geräte putzen. Um ca 4 watscheln wir müde nach hause. doch wir sind noch so aufgedreht, dass wir einfach nicht schlafen können.... also machen wir uns noch essen und gehen noch ein wenig ins internet surfen.
da unsere nacht meist erst so gegen 5 uhr beendet ist schlafen wir meist so bis zwei... das hat aber zur folge, dass nur noch 3,5 std übrig sind, bis wir wieder arbeiten müssen. auf die dauer ist es echt hart nur so kurz das tageslicht zu sehen und keinerlei freizeit mehr zu haben. umso mehr freuen wir uns auf die wochenenden... doch wir müssen drauf achten unseren schlafrhytmus beizubehalten... sonst kriegen wir das nie gebacken.
der aufstieg in unserem bereich folgte schnell. da es kaum einer sonst mehr als 2 tage aushält, waren wir schnell die am längsten dort arbeitenden. das brachte vorteile und nachteile. wir bekamen beide zusatzjobs, wodurch wir wesentlich mehr zu arbeiten hatten, aber man mal etwas in bewegung kam und die zeit schneller umging. schon nach 3 tagen war ich die ersatzchefin der ersatzchefin ;-) ich hatte neuzugänge zu unterweisen.. also sie mit einem FULL TRAINING zu beglücken und ca 10 zuatzjobs, incl in der pause den putzjob. ab nun hatte ich ne halbe std später pause als die anderen und musste meine 4 minuten pause immer allein verbringen. aber den beschissenen arbeitsplatz in der ecke war ich los... da wo es am kältesten war. ein echter fortschritt, denn ich hatte teilweise den ganzen tag noch schmerzen von den eingefrorenen zehen in der nacht. ein neuzugang.. eine kleine asiatin .. hatte an ihrem ersten arbeitstag nichtmals socken in ihren gummistiefeln an, weil sie vorher mit ballerinas gekommen war. nach 4 stunden wagte sie mal was zu sagen und wir besorgten ihr socken und stopften die stiefel mit plastikärmeln aus.
im übrigen geben sich hier alle asiaten andere namen, weil man die richtigen namen sich nicht merken kann. die heissen dann summer, ines, jessica, alex,.... lustig lustig. wenn man die anfangs damit anspricht fühlen die sich nie angesprochen und reagieren nicht!
die asiaten waren im ausserdem viel cleverer als wir... von vorne herein. die ließen sich direkt nen dummen angehen, arbeitet so langsam es ging, stellen sich dumm und jammerten. das wirkte immer schnell und sie wurden in einen anderen bereich versetzt. falls das nicht passierte hörten die einfach während der arbeitszeit noch auf zu arbeiten und gingen ohne ein wort zu sagen.
Nach einer woche hatten wir den oberboss im haus, der alle genaustens beobachtete. mein hauptplatz war mittlerweile an dem schnelleren band zum ausgraden. hier muss man sehr schnell und konzentriert arbeiten. einen tag später wurde im hause t. alley`s alles umgeschmissen. die arbeitzeiten wurden auf eine 6 tage woche mit 9,5 std die nacht geändert (+putzen + und zu meinen aufgaben bekam ich noch ein paar dazu. Nun musste ich offiziell mitarbeiter unterweisen, wenn die vorarbeiterein nicht anwesend war... was häufig der fall war.
Nun wurde es lustig, denn ich hatte mich 2 tage zuvor derbe mit einem alt eingesessen mitarbeiter ( seit 18 monaten hier) in die haare gekriegt. der war wohl vorher krank gewesen und wollte mir mal so richtig zeigen wer hier der boss ist. zudem noch so richtig aggressiv, wenn ihm irgendwas irgendwo nicht passte.
Pech gehabt... nun war er mir unterstellt und musste meine anweisungen befolgen. und nicht nur das.. alle am band mussten nun halbstündlich rotieren und er durfte nicht mehr an seinem angestammten-relativ warmen- platz stehen bleiben. ich war die einzige die immer den selben platz behielt. das nervte klein berry (white) *g* wirklich sehr und er drohte an verschiedener stelle fast zu platzen. Tjaaaa... so kanns gehen!
Nach 4 Wochen quasi nur noch arbeiten hatten wir gestrichen die nase voll.
Wir bewarben uns in verschiedenen packhäusern und kündigten 2 tage bevor wir gingen. das ist hier so üblich...eine mündliche mitteilung 2 tage vorher reicht.
man waren wir froh das wir das geschafft hatten.
Trotzdem hatten wir zwischenzeitlich spaß mit unseren mitarbeitern :-)
sms zum abschied von caroline (meiner vorarbeiterin):
hi sara, its caroline.thanks for txtng our payslip come in tonite do you want me to grab them an leave at the gatehouse tonite for you to get from gatehouse tomorrow... as for work got new staff 3 more another headache to train an all... still alot of meat no change unless we do A´s then no meat...an thanks for working as my floater .. you had great potential in all areas of work skills...huge.. thank you keep in touch..il sort payslip out.
:-)
:-)
